Ausgehend von der WIFO-Studie 2022 wurde ab 2023 ein Strategieprozess begonnen. In einem Stakeholder:innen-Dialog mit 120 Akteur:innen aus Politik & Wirtschaft, Projektträgern arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen, Sozialpartnern, u.v.m. wurden die Bedarfe rund um folgende Themen erhoben: Erstausbildung, Bedarfsorientierte Aus- und Weiterbildung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Adäquate Arbeitsbedingungen. Aus diesen Ergebnissen entstand in der Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat und den Inputs aus dem Beirat ein umfassendes Arbeitsprogramm. Ausgehend von den 3 strategischen Säulen wurden in Summe 8 relevante Handlungsfelder definiert. Diesen sind wiederum konkrete Maßnahmen bzw. Projekte zugeordnet. Die folgende Infografik gibt einen ersten Überblick.

Bedarfsgerechte Qualifizierung
Der Fachkräftemangel und ein im (inter-)nationalen Vergleich hoher Anteil an Personen mit geringer Qualifikation stellen Vorarlberg vor eine große Herausforderung. Vom Handel und der Bauwirtschaft bis hin zum Dienstleistungssektor: In vielen Berufen mangelt es an Personal. Was es braucht, ist eine gute, zielgerichtete Aus- und Weiterbildung. Auch für Arbeitnehmer:innen, die bereits in Beschäftigung sind und die mit der Geschwindigkeit, in der sich Tätigkeiten und Anforderungen am Arbeitsplatz verändern sonst nicht mithalten können.
Formale Höherqualifizierung
Ein formaler Abschluss erhöht nachweislich die Chancen am Arbeitsmarkt. Im Jahr 2023 hatten immer noch 16,2% der Vorarlberger:innen im erwerbsfähigen Alter maximal einen Pflichtschulabschluss als höchste abgeschlossene Ausbildung. Die FAV schafft mit ihren Maßnahmen Transparenz zu sämtlichen Unterstützungsmöglichkeiten für eine Aus- und Weiterbildung und initiiert Projekte, um Personen mit niedrigem Bildungsniveau auf dem Weg zu einem höheren Abschluss zu begleiten.
Erstellung einer digitalen Förderübersicht zu Arbeits-, Berufs- und Weiterbildungsförderungen in Vorarlberg
Prüfung des Bedarfs der Initiative "Du kannst was!" zur Höherqualifizierung von Personen mit maximal Pflichtschulabschluss
Unterstützung und Entwicklung von Stiftungsmodellen (Im- oder Outplacement) gemeinsam mit dem AMS mit dem Ziel der Höherqualifizierung
Betriebliche Weiterbildung
Lebenslanges Lernen
Gewinnung und Bindung von Fachkräften
Die geografische Lage Vorarlbergs bedingt eine grenzüberschreitende Arbeitsmobilität. Eine Vielzahl hochqualifizierter Fachkräfte pendelt täglich in die Grenzregionen. Die (Rück-)Gewinnung und Bindung von Fachkräften an Vorarlberger Unternehmen steht bei dieser Säule im Vordergrund. Darüber hinaus soll durch Veranstaltungen mit Partnerorganisationen das Bewusstsein in der Öffentlichkeit für große Transformationsprozesse geschärft werden.
Grenzgänger:innen
Über 17.000 Vorarlberger:innen pendelten 2023 in die angrenzenden Regionen. Die FAV prüft Ansätze, um Grenzgänger:innen für die Region zurückzugewinnen.
Vorbereitung der Kampagne „VComeback“ für Grenzgänger:innen
Herausforderung Transformation
Aktivierung des Arbeitskräftepotenzials
Die Gründe, weshalb Arbeitskräftepotentiale ungenutzt bleiben, sind vielfältig und reichen von Sprachbarrieren, über tradierte Rollenbilder und Vorurteile bis hin zu strukturellen Hindernissen. Die FAV setzt Impulse bei Zielgruppen, die am Arbeitsmarkt nachweislich benachteiligt sind. Ziel ist es, gemeinsam mit einem starken Netzwerk in Vorarlberg die Erwerbsbeteiligung zu erhöhen.
Frauen
Lange Erwerbsunterbrechungen und hohe Teilzeitquoten mit relativ geringem Arbeitsausmaß bei Frauen haben zum Ergebnis, dass der unbereinigte Gender Pay Gap in Vorarlberg bundesweit der höchste ist. Mit ihren Initiativen möchte die FAV einen Beitrag zur höheren Erwerbsbeteiligung von Frauen leisten und dadurch auch ihre finanzielle Unabhängigkeit stärken.
Gründung einer Projektgruppe zum Schwerpunktthema "Vereinbarkeit von Familie und Beruf"
Angebotsanalyse und weiterführende Initiativen rund um das bestehende Projekt "Family!Works!“







